Blog

Redaktion | 13. Dezember 2021 | 0 Comments

Apple Watch als Schutzengel: Die neue Sturzerkennung

Der Fortschritt unserer modernen Technologie soll vor allem eines: wirklich sinnvoll sein und bestenfalls ernsthaft Leben retten können. Mit so manchen Apps und Gadgets wird man sich noch lange fragen, inwiefern sie wirklich sinnvoll sind oder nicht doch nur unnütz Speicherplatz aufzehren. Dies könnte beispielsweise Apps betreffen, die Katzengeräusche nachmachen. Eine wirklich sinnvolle Erfindung war dies nicht, ganz im Gegensatz zu Apples Sturzerkennung, die nun noch einen Feinschliff bekam. 

Die Sturzerkennung kam erstmals 2018

Ab der Apple Watch 4 hatte Apple bereits eine Sturzerkennung in seiner Apple Watch eingebaut. Mit all den Daten, die eine Apple Watch aufzeichnen kann, wie Bewegungen bis hin zum Puls, gelang es dem Tech-Giganten genug Daten zu sammeln, um auch Stürze zu erkennen. Dies gelang ganz einfach anhand der in Algorithmen verpackten Daten zur typisch menschlichen Bewegung. Ob Sie normal gehen oder gar rennen würden, ein Sturz konnte sich ganz einfach anhand einer abrupten Unterbrechung der anderweitig glatten Bewegungen erkennen lassen. Ein Sturz allein muss jedoch nicht zwangsweise Auslöser einer absoluten Tragödie sein, sondern mehr der Umstand, dass im Zweifel keiner zum Helfen vor Ort ist. Genau dem sollte die Sturzerkennung Abhilfe verschaffen, besonders für ältere Menschen, die nicht mehr ganz beinig sind. Falls die Apple Watch einen Sturz registrierte, konnte sie einen den Rettungsdienst sowie Notfallkontakte informieren. 

Seitdem die neue Funktion aktiv war hat sie tatsächlich gehalten, was sie versprach: Leben retten. 

Eine umfassende Studie folgte

Bei der einfachen Sturzerkennung, die vorwiegend auf ältere Menschen ausgelegt war, sollte es jedoch nicht bleiben. Stellen Sie sich mal vor, Sie würden mit dem Mountainbike im Wald unterwegs sein. Die Sturzerkennung konnte solcherlei Stürze von aktiven Menschen noch nicht ausmachen – oder zumindest nicht in dem Maß, wie es erforderlich wäre. 

Mithilfe der Apple Heart & Movement Studie sammelte Apple etwa 20 Monate lang die Daten von rund 150.000 anonymen Nutzern mit allen möglichen unterschiedlichen Stürzen beim Sport. Reale Daten waren notwendig, da man einfach keinen natürlichen Sturz simulieren kann. Er geht immer mit chaotischen Bewegungsabläufen einher. Mit den 150.000 Nutzern ergab sich ein Datensatz mit mehr als 1,3 Millionen Workouts verschiedenster Sportarten vom Volleyball über Radfahren bis hin zu Yoga und Tai Chi – Anfänger und Profis gleichermaßen aus allen Altersklassen und zu jeder Jahreszeit. Das entspricht einem Datensatz, der mit einer herkömmlichen Studie nur im Zeitraum von rund 100 Jahren hätte erfasst werden können und dem Hauptgewinn von Casino Echtgeld gleichkommt. 

Um sicherzustellen, dass die gesammelten Daten wirklich von Stürzen stammten, rückversicherte sich Apple bei den Nutzern. Die Auswertung der Daten ergab sich als überaus komplex, da die Apple Watch eben nur an einem Handgelenk getragen wird. Es ist nicht unbedingt der perfekte Platz, um einen Sturz zu analysieren. Zusätzlich trugen einige der Studienteilnehmer die Apple Watch auf ihrer Brust. Dabei war es sehr einfach zu erkennen, wann der Nutzer aufrecht steht oder sitzt und wann eben nicht. Die Schwierigkeit bestand auch darin, die unterschiedlichen Bewegungsmuster bei Sport klarer von einem Sturz zu unterscheiden. Wenn die Berechnungen des Forscherteams falsch waren, würde die Sturzerkennung versehentlich beim Klatschen oder Pritschen einen falschen Alarm auslösen. Sehr viel Feinarbeit wurde investiert, möglichst wenige Fehlalarme auszulösen – andernfalls würden Nutzer von den vielen Fehlalarmen genervt werden und die Apple Watch mit Sturzerkennung lieber nicht tragen wollen.

Verbesserte Sturzerkennung nun auf WatchOS 8

Mitte September 2021 war es dann endlich so weit, dass die neue Sturzerkennug mit dem WatchOS 8 Update verfügbar wurde. Die neue Sturzerkennung pausiert Apple zufolge sogar automatisch, wenn Sie pausieren. Sie könnten beispielsweise mit dem Fahrrad unterwegs sein und unterwegs an einer roten Ampel anhalten müssen. Würde die Sturzerkennung im Hintergrund weiterlaufen, könnten sich falsche GPS-Koordinaten ergeben, wenn Sie beim Überqueren doch noch von einem LKW erfasst werden. Damit das nicht passiert, pausiert die Sturzerkennung im Hintergrund, sobald Sie pausieren. Wenn Sie also beispielsweise mit einem Mountainbike einen Berg hochgefahren sind und bei einem Aussichtspunkt pausieren, hält die Sturzerkennung für den Zeitraum Ihrer Rast an. Sobald Sie sich wieder aufs Rad schwingen, läuft sie automatisch wieder an. Falls Sie plötzlich einen Abgrund hinuntergleiten, kann die Apple Watch Ihren Standort ziemlich genau an den Rettungsdienst weiterleiten und Ihr Leben retten. 

So funktioniert die Sturzerkennung

WatchOS 8 hat einen riesigen Datensatz implementiert, der die unterschiedlichsten Stürze von wenig aktiven Menschen bis hin zu Leistungssportlern integriert hat. Sobald es zu einer Abweichung der Bewegungssignaturen kommt, löst die Apple Watch einen lauten Alarm aus. Gleichzeitig fragt die Apple Watch nach, ob es Ihnen gut geht. Sie haben nun eine Minute Zeit zu antworten – entweder geben Sie bei der Apple Watch ein, dass alles ok ist oder Sie setzen einen Notruf ab. Falls Sie nicht auf die Nachfrage der Apple Watch antworten (können), setzt die Apple Watch automatisch ab. Dazu brauchen Sie allerdings eine Mobilfunkverbindung, die über Ihr iPhone, WLAN oder eine eSIM aktiviert werden kann. 

Aktivierung der Sturzerkennung

  1. Führen Sie ein Update Ihres iPhones auf iOS 15.1 durch. Gehen Sie hierzu in den Einstellungen auf Allgemein -> Software Update -> Jetzt installieren.
  2. Aktualisieren Sie ihre Apple Watch auf watchOS 8.1, es funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie beim iPhone.
  3. Die Sturzerkennung war bei der alten Softwareversion bei Menschen über 55 Jahren bereits automatisch aktiviert, doch konnte sie jederzeit auch von jüngeren Nutzern aktiviert werden. Überprüfen Sie auf Ihrem iPhone unter ‘Meine Uhr’, ob die Sturzerkennung bereits aktiviert ist. Wenn dies der Fall ist, ist sie automatisch nun auch beim Training aktiv. Mit dem Update sollte die Sturzerkennung automatisch während des Trainings aktiviert sein, doch ist Kontrolle bekanntlich besser als blindes Verlassen.

Leave a Comment

Your email address will not be published.