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Redaktion | 14. Dezember 2022 | 0 Comments

Nicht alle Verbraucherpreise sind von der Inflation betroffen

Eine Teuerungsrate von 10 % – das hat es in Deutschland zuletzt vor 70 Jahren gegeben. 1951 stiegen die Preise wegen der hohen Nachfrage, das Bruttoinlandsprodukt wuchs im selben Jahr um 9,7 %. Heute sind es vor allem die steigenden Energiepreise, die das Leben teurer machen, Wirtschaft und Löhne stagnieren dagegen. Die Verbraucher müssen also sparen – im Fastfood-Restaurant, an der Zapfsäule und beim Heizen. Aber nicht alle Wirtschaftsbereiche sind von der Teuerung betroffen. Manche Dinge bleiben trotz der dramatischen Inflationszahlen gleich teuer – oder sie werden sogar billiger. Das gilt insbesondere für Dienstleistungen. Welche Preise laut Verbraucherpreisindex (noch) nicht gestiegen sind, erfahren Sie hier.

Computersoftware

Software-Hersteller müssen sich keine Sorgen um gestiegene Rohstoffpreise machen. Vielmehr profitieren sie von der anhaltend hohen Nachfrage durch Unternehmen sowie vom Ausbau der digitalen Infrastruktur. So können sie es sich leisten, den Umsatz durch Rabatte für Verbraucher anzukurbeln: Im Vergleich zum Vorjahr war Computersoftware im Oktober um 7,27 % billiger.

Zugfahrten

Das 9-Euro-Ticket ist Geschichte, das Zugfahren ist trotzdem billiger als im Vorjahr. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr betrug im Oktober – 2,48 %. Der Grund hierfür dürfte vor allem die gestiegene Konkurrenz im Fernverkehr auf der Schiene und im Fernbusmarkt sein. Leider wird der Preisrückgang nicht lange anhalten: Schon im Dezember sollen die Preise um durchschnittlich 5 Prozent anziehen.

Handyverträge

Vielsurfer dürfen sich über die sinkenden Kosten für Handyverträge freuen. Drahtlose Telekommunikationsdienstleistungen waren im Oktober im Schnitt um 3,44 % billiger als im Vorjahr. Die Veränderung wird aber nicht automatisch an Bestandskunden weitergegeben. Wer davon profitieren möchte, muss also den Vertrag wechseln – oder zumindest seinem Anbieter damit drohen.

Glücksspiele

Die Preise für Glücksspiele sind im Oktober geringfügig gestiegen, und zwar um 1,21 %. Das ist deutlich weniger als der Durchschnitt der Inflation. Es gibt aber auch viele Anbieter, die ihre Preise seit dem Vorjahr gar nicht verändert haben. So ist es weiterhin möglich, ein Casino mit 5 Euro Einzahlung zu finden. Und auch die Mindesteinsätze sind in den meisten Online Casinos gleichgeblieben.

Arztbesuche

Arztbesuche sind im Oktober genauso teuer gewesen wie im Vorjahr, auch wenn das nur den wenigsten Patienten auffallen dürfte. Wer gesetzlich krankenversichert ist, erfährt ohnehin nur selten, was seine Behandlung denn eigentlich gekostet hat. Trotzdem ist das eine gute Nachricht für alle Versicherten. Denn dadurch dürften auch die Beiträge stabil bleiben.

Versicherungen

Überhaupt sind Versicherungen bislang kaum von der Inflation betroffen. Sie waren im Oktober durchschnittlich 1,1 % teurer als im Vorjahr. Das könnte sich aber schon bald ändern. Vor allem die Kunden von Kfz-Versicherungen müssen sich auf steigende Preise einstellen, da sowohl die Neupreise von Autos als auch die Ersatzteilpreise immer weiter ansteigen.

Soziale Dienste

Die Dienstleistungen sozialer Einrichtungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,74 % billiger. Dazu gehören beispielsweise Seniorenheime, Kindergärten, Kulturzentren oder Integrationsagenturen. Der Grund für die geringeren Kosten dürften vor allem staatliche Zuschüsse wie der neue Leistungszuschlag zu den Pflegekosten sein. Billig sind soziale Dienste deshalb aber noch lange nicht: Die Zuzahlung für einen Platz im Pflegeheim kann bis zu 2.500 Euro im Monat betragen.

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